Mitglieder des WirtschaftsForums auf Entdeckungstour in der City
„Wir wollen die Region und die Stadt in die Betriebe bringen und etwas für unseren Standort tun“, unterstrich Brigitte-Ursula Scherrer während der Herbstwanderung des WirtschaftsForums (WiFo). Vielfach sei den von auswärts kommenden Geschäftsführern gar nicht bewusst, wie viel der Standort bietet. In diesem Sinne begrüßte WiFo Sprecherin Marion Blettenberg die Mitglieder kürzlich vor dem Neuwieder Heimathaus. Hier übernahm Theater Regisseur Oliver Grabus die Gruppe und versprach eine „etwas andere Stadtführung“ zu unbekannten Orten und mit künstlerischen Schwerpunkten. Besichtigt wurde unter anderem das Schlosstheater. Hier durften die WiFo Mitglieder einen Blick in die Werkstatträume werfen und einer Probe des aktuellen Stücks „Aladin“ beiwohnen. Am benachbarten Schloss Neuwied berichtete Oliver Grabus von der engen Verbundenheit des Neuwieder Fürstenhaus und der Bevölkerung. Mit der Stadtgründung 1653 lud Friedrich Graf zu Wied ausdrücklich anderweitig verfolgte Menschen, wie beispielsweise die Herrnhuter oder Mennoniten, zur Ansiedlung ein. Einige ratlose Gesichter gab es in der Gruppe beim Anblick des Mannes mit der Schubkarre. Mit den Orts- und Kulturkundigen stimmte Oliver Grabus das Schärjerlied an und berichtete von den Tagelöhnern, die ihr Geld einst mit dem Be- und Entladen der Frachtschiffe verdienten. Hier, unweit des Deiches, wies er darauf hin, dass die Stadt, ohne das am Rhein in dieser Form einzigartige Bollwerk gegen die Fluten, eine andere Entwicklung genommen hätte. Ohne Deich stünde das Wasser bis Heddesdorf. Das Alleinstellungsmerkmal Deich sollte die Stadt touristisch mehr für sich nutzen.
Zusammenhalt stärken
Höhepunkt der Stadtführung war das Theater Adventure Neuwied. Beeindruckt zeigten sich die Teilnehmer von den „66 Minuten“ Indoor- und Outdoor Missionen. „Goldrausch“ wurde kürzlich zu den Top10 Live Escape Games in Europa gekürt. Mit Interesse vernahmen die Unternehmenslenker, dass sich der Zusammenhalt unter Kollegen durch das gemeinsame Erleben und die Emotionen stärken lässt. Bevor die traditionelle Herbstwanderung, dieses Mal im Restaurant Pino Italia, gesellig ihren Ausklang stand, lernte man Pfarrer Werner Zupp kennen. Durch Wegzug fehlen den Kirchengemeinden in den Städten die Mitglieder. „Deshalb sind wir Kirche für alle Menschen in der Stadt, ganz gleich welcher Konfession“, erklärte der Seelsorger der Marktkirchen Gemeinde. An dem Ort der Begegnung werden Kunst, Kultur und Musik geboten. 20 ehrenamtliche Helfer sorgen dafür, dass sich im Café Auszeit auch Menschen mit kleinem Geldbeutel wohlfühlen. Das Gemeindehaus bietet 80-100 Leuten Platz und steht Vereinen, Institutionen und Unternehmen zur Anmietung offen.